Handball bei der SGU

Was ist das Besondere am Handball bei der SGU? Gibt es Hobby- und Leistungsmannschaften? Was müssen Kinder mitbringen, die neu dazukommen? Wie vertragen sich die Trainingszeiten mit der OGS? Und was hat es mit der besonderen Förderung von Mädchen auf sich?

Ein Gespräch mit unserem Abteilungsleiter Holger Petersen

Was ist das Besondere am Handball bei der SGU?

Holger Petersen: Was uns grundsätzlich unterscheidet: Wir haben Mädchen- und Jungen-Handball. Unser direkter Nachbar etwa bietet nur Handball für die Jungs. Darüber hinaus haben wir uns beim Mädchen-Handball mit Lintorf zusammen getan, um beim Mädchen-Handball noch stärker zu werden.

Außerdem haben wir die Erfahrung gemacht, dass wir nach außen einen familiären Eindruck vermitteln. Das liegt vermutlich daran, wie die Trainer auftreten, an der Begeisterung und dem Engagement.

Wo bekommt ihr eure Trainer her?

Holger Petersen: Meistens aus der Elternschaft. Da haben wir im Moment Glück, dass wir so viele Eltern haben, die früher selbst lange gespielt haben. Aber es wird zunehmend schwer, und wir haben auch immer noch Bedarf an Trainern - besonders bei den Mädchen und bei den ganz Kleinen.

Welche Hallen habt ihr fürs Training zur Verfügung?

Holger Petersen: Unsere Haupthalle ist am Franz-Rennefeld-Weg, aber wir trainieren auch in der Halle des Max-Planck-Gymnasiums. Außerdem haben wir jetzt zusätzliche Zeiten in der Halle des Rückert-Gymnasiums bekommen.

Sind die Trainingszeiten vereinbar mit der OGS?

Holger Petersen: Die ersten Einheiten fangen um 16 Uhr an – da müssen wir als Verein manchmal den Kindern ein Schreiben mitgeben, damit sie etwas früher gehen können. Aber wir haben natürlich auch viele Trainingszeiten, die später liegen.

Worauf legt ihr besonderen Wert beim Training?

Holger Petersen: Die Trainer sollen zum einen die Entwicklung der Mannschaft begleiten, zum anderen die persönliche Entwicklung jedes einzelnen Spielers. Das ist eine hohe Anforderung und wird um so schwieriger, je mehr Kinder man hat und je unterschiedlicher das Leistungsniveau ist. Aber das ist ein Wunsch, den ich immer wieder an die Trainer herantrage: Ihr müsst alle mitnehmen!

Teilt ihr die Kinder denn auch nach Leistungsfähigkeit auf, wenn die Gruppen sehr groß sind?

Holger Petersen: Ja, damit haben wir jetzt angefangen – bei der weiblichen C-Jugend, der weiblichen D-Jugend und der männliche D-Jugend. Dort haben wir je zwei Mannschaften, von denen eine aus dem Leistungskader besteht.

Wenn du sagst, dass ihr so viele Spieler habt, dass ihr die Mannschaften aufteilen könnt: Heißt das, dass in den vergangenen Jahren immer mehr Kinder zu euch gekommen sind?

Holger Petersen: Ja, genau das ist der Fall. Und wir sind froh, dass wir den besseren Kindern jetzt noch mehr bieten können, und trotzdem auch die nicht ganz so starken Kinder halten können. Denn die wollen wir auch nicht verlieren und in ihrer Entwicklung weiter unterstützen.

Das heißt: vorbeikommen, schnuppern – jeder ist bei euch willkommen?

Holger Petersen: Ja!

Was sollten Kinder mitbringen, wenn sie gerne Handball spielen möchten? Gibt es etwas, was absolut notwendig ist?

Holger Petersen: Grundsätzlich notwendig ist eine Bereitschaft und eine Lust an der Bewegung. Das heißt beim Handball viel Lust auf Laufen, auch auf schnelles Laufen. Außerdem darf man nicht verzagen, wenn etwas nicht gleich funktioniert. Handball ist eine Sportart, die von der Koordination sehr schwer ist. Es dauert sehr lange, bis man das richtig kann.

Aber die Kinder lernen das bei euch? Sie müssen nicht als Superläufer zu euch kommen?

Holger Petersen: Nein, das bringen wir den Kindern bei.

Und das gilt auch fürs Werfen?

Holger Petersen: Ganz genau!

Eine Besonderheit der SGU ist die Förderung des Mädchen-Handballs. Vier gute Gründe, warum das so ist:

  1. Im Handballkreis Düsseldorf ist der Mädchenhandball aus unserer Sicht nicht so stark, wie er sein sollte. Es gibt etwa keine weibliche E-Jugendliga, so dass die Mädchenmannschaften in benachbarte Handballkreise ausweichen müssen. In der D-Jugendliga gab es zuletzt so wenige Mannschaften, dass die Mannschaften nicht wie üblich zwei Mal gegeneinander antreten mussten, sondern drei Mal. Das liegt auch daran, dass sich einige Vereine in Düsseldorf komplett aus dem Mädchen- und Frauenhandball zurückgezogen haben. Der Grund: Im Männerhandball steckt ihrer Meinung nach mehr Geld. Wir finden, das ist kein gutes Argument. Und daher wollen wir den Mädchen- und Frauenhandball in Düsseldorf wieder stark machen!
  2. Nach unserer Erfahrung sind Mädchen begeisterte Handballspielerinnen. Bei der Talentiade etwa, der von der Stadt Düsseldorf organisierten Talentsichtung von Schulkindern, gefällt gerade den Mädchen unser Angebot sehr gut. Sie kommen zum Probetraining und melden sich anschließend sofort im Verein an.
  3. Handball schult Eigenschaften, von denen Mädchen und Frauen auch im Alltag profitieren. Wir erleben immer wieder, dass Mädchen beim Handball lernen, sich zu behaupten und Verantwortung im Team zu übernehmen. Denn beim Handball muss am Ende jede Spielerin ein Tor werfen. Außerdem ist Handball zwar ein Kontaktsport, bei dem es auch zur Sache geht. Aber: Es gibt klare Regeln, die für ein faires Spiel sorgen. Die Mädchen lernen, sich auf faire Weise durchzusetzen.
  4. Handball sorgt für eine ganzheitliche körperliche Entwicklung. Beim Handball wird sehr umfangreich trainiert: Es geht um Schnelligkeit, Kraft, Ausdauer und Koordination. Davon profitiert jede Spielerin.